Sicherheit im Haus: Wassermelder werden vernachlässigt
Bei der Haustechnik kann man sich durch moderne Warngeräte vor allerlei Gefahren warnen lassen. Während der Rauchmelder inzwischen sogar gesetzlich vorgeschrieben ist, kennen viele Verbraucher die Vorzüge eines Wassermelders so gut wie gar nicht. Doch wie sinnvoll ist eine solche Anschaffung wirklich?
Gesetze kommen oft nur mit Verspätung
Jeder weiss inzwischen, dass Rauchmelder nach einem langen Kampf durch die Institutionen endlich gesetzlich vorgeschrieben sind. Ein Blick auf die Statistiken der Feuerwehren macht deutlich, warum. Die meisten Menschen, die bei einem Brand ums Leben kommen, sterben nicht durch die Flammen, sondern durch die Rauchgase, die von einem schlafenden Menschen nicht wahrgenommen werden können. Ein Rauchmelder schützt vor dieser Gefahr einfach und effektiv – kann aber natürlich auch keine Brände an sich verhindern. Was schon seit vielen Jahren von Industrie und in Baumärkten beworben wurde, brauchte lange, um sich auch als Gesetzestext durchzusetzen. Ähnliches kann man für Gaswarnmelder oder Kohlenmonoxidwarngeräte sagen, die nur in bestimmten Bereichen überhaupt vorgeschrieben sind, jedoch in vielen Häusern Sinn machen würden. Fragt man Menschen nach Warngeräten, fällt ihnen der Wassermelder in der Regel sehr spät ein. Dabei entstehen viele Sachschäden durch Rohrbrüche oder andere Malheure im Haushalt nur deswegen, weil sie lange unbemerkt bleiben.
Frühwarnsystem meldet schon geringe Mengen Wasser
Bei den Wassermeldern gibt es ähnlich wie bei allen anderen Warngeräten grosse Unterschiede in Funktionsweise und beim Funktionsumfang. Neben sehr einfachen Geräten, die auf den Boden gestellt werden, wo sie dann auf Leckagen an Waschmaschine oder ein Überlaufen der Badewanne mit einem Warnton reagieren, gibt es sehr ausgefeilte Geräte, die mit speziellen Sensoren schon geringste Spuren an Feuchtigkeit aufspüren können. Dies ist beispielsweise bei einer schleichenden Durchfeuchtung von Mauerwerk sinnvoll und kann schon beim Bau eines Hauses unter Umständen Geld einsparen. Hochpreisige Geräte erlauben im Rahmen eines „Smarthome“-Konzepts mittlerweile auch die direkte Kommunikation mit dem Nutzer, falls dieser nicht zuhause sein sollte. Dann erhält er eine entsprechende Mitteilung auf dem Smartphone oder einen automatischen Anruf. Nicht jeder braucht diese Funktionsvielfalt, weswegen die einfachen Geräte häufig bereits ausreichen, um einen brauchbaren Schutz zu gewährleisten.
Schadensbegrenzung ist das Ziel
Ähnlich wie der Rauchmelder kein Feuer verhindern oder bekämpfen kann, vermag ein Wassermelder auch keinen Rohrbruch oder eine defekte Waschmaschine zu verhindern. Doch wenn man sich ansieht, wie gross die Folgeschäden durch unbemerkte Wassereinbrüche oder Leckagen von Geräten sein können, kann jede Minute wichtig sein. Kein Wunder, dass manche Versicherungen inzwischen einen Bonus bei der Hausratversicherung einräumen, wenn entsprechende Schutzsysteme installiert werden. Diese müssen jedoch den Vorgaben der Versicherungsgesellschaft entsprechen. Und nicht nur der eigene Hausrat ist bei einer Überschwemmung gefährdet – immerhin wohnen die meisten Bürger in Mehrfamilienhäusern oder gar in grossen Mietobjekten, wo jeder Wasserschaden im oberen Stockwerk grosse Auswirkungen auf andere Bewohner haben kann. Wer dann beispielsweise keine private Haftpflichtversicherung hat, kommt schnell in finanzielle Schwierigkeiten. Da man nie vorhersehen kann, ob ein Geschirrspüler versagt oder auch nur die Badewanne überläuft, weil ein Kind am Wasserhahn gespielt hat, machen Warngeräte für Wasser mindestens ebenso viel Sinn wie Rauchmelder – selbst wenn die Folgen einer Überschwemmung im Haushalt selten lebensbedrohend ausfallen.