Einpressen und Nieten: aus der Schraub- und Verbindungstechnik nicht wegzudenken

Die Schweißtechnik ist in der industriellen Fertigung unverzichtbar. Als Alternative bietet sich aber auch das Einpressen und Nieten von Bauteilen an. Die Methoden sind ebenso präzise und langlebig wie Schweißverbindungen, Nietenverbindungen sind oft sogar stabiler.

Das mechanische Einpressen oder Nieten ist eine sinnvolle und effektive Fertigungsmöglichkeit und bei zahlreichen Materialien sogar stärker als das Schweißen. Schraub- und Verbindungstechnik mit automatischer Zuführung ist besonders effektiv. Die Technik, bei der man Schrauben oder Muttern in exakt vorgefertigte Löcher presst, eignet sich selbst für sehr dünne Bleche. Auch Bolzen, Gewindeeinsätze und Buchsen können eingepresst werden. Mit entsprechenden Maschinen werden die Prozesse besonders effizient. Serien unterschiedlicher Größenordnungen sind möglich.

Was versteht man unter Stanzen, Einpressen und Nieten?
Einpressen und Nieten sind so genannte Fügeverfahren. Einpressen meint das Pressen von Verbindungselementen in Bauteile unter hohem axialem Druck. Für das Verfahren wird eine Maschine benötigt, die von Hand oder maschinell betrieben wird. Für die optimale Qualitätssicherung eignen sich hochwertige, automatisierte Einpressstationen, die idealerweise auch den Kraftweg überwachen. In Fügeverfahren nutzt man Einpress- und Stanzelemente. Zwischen beiden gibt es wesentliche Unterschiede:

Einpresselemente werden in vorgelochte Bauteile gestanzt, beim Stanzen dagegen entsteht ein Stanzbutzen, welcher eine Vorlochung überflüssig macht. Beim Einpressen und Stanzen verformt sich das Bauteilwährend des Pressens, aber nicht das verbindende Element. Beim Nieten verformen sich dagegen kleine Teile des Verbindungselementes und bilden auf der Rückseite einen dichten Abschluss. Selbststanzende Elemente erlauben die Fertigung in einem einzigen Arbeitsgang, ebenfalls ohne Vorlochung. Sie können aber auch beim Einpressen mit Vorlochung genutzt werden. Muttern und Buchsen sind typische Nietenelemente und werden nach dem Vorlochen verarbeitet. Viele Verbindungselemente sind für die vollautomatische Verarbeitung ausgelegt und machen den gesamten Prozess sicher.

Standard-Einpressmuttern: die Alleskönner unter den Muttern
Clips, Stifte, Nieten und Bolzen sind Setzsysteme, die ebenfalls automatisch verarbeitet werden können. Besonders vielseitig und leistungsstark sind Blindnietmuttern und Blindnietbolzen. Standard-Einpressmuttern (Blindnietmuttern) gibt es als Flach-, Senk- oder Großkopfmuttern in den unterschiedlichsten Materialien wie zum Beispiel Edelstahl, Kupfer, Zink und Aluminium. Ihre Wirtschaftlichkeit zeigt sich vor allem dann, wenn sie in automatisierten Prozessen genutzt werden. Automatische Montagesysteme überzeugen durch geringe Taktzeiten, denn namhafte Hersteller bauen die Setzeinheiten für Blindnietmuttern sehr kompakt. In den entsprechenden Maschinen wird jedes einzelne Element ganz ohne Kraftaufwand positioniert und direkt im Werkstück kontrolliert. Beim Nieten ist dagegen sehr viel Kraft erforderlich, insbesondere bei Stahlelementen. Die Kraft-Weg-Messung dient zur Überprüfung der Exaktheit der Vernietung (als Basis dienen vorgegebene Werte). Bei der Messung stellt man eine Verlaufskurve, die konkrete Aussagen über die Verbindungsqualität ermöglicht.

Setzgeräte für Blindnietmuttern
Setzgeräte werden speziell für die automatische Montage von Blindnietmuttern und Blindnietbolzen hergestellt. Mit einer Taktzeit von wenigen Sekunden überzeugen moderne Setzgeräte auch sehr kritische Anwender. Gibt es einen Bruch im Ziehwerk, wird dieser automatisch erkannt und angezeigt. Die Systeme lassen sich stationär, aber auch in Drehtelleranlagen, Transferanlagen oder Roboteranlagen einsetzen. Üblicherweise nutzt man sie in Positioniersystemen zum Einpressen und Nieten.

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