Das Geldvermögen der Schweizerinnen und Schweizer ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Für viele Haushalte bringt dies den Wunsch mit sich, nach passenden Anlagemöglichkeiten Ausschau zu halten. Hier in diesem Artikel möchten wir näher darauf blicken, wie das Anlegen funktioniert und worauf bei diesem Prozess geachtet werden sollte.
Hausbank oder Direktbank?
Über die vergangenen Jahrzehnte war es stets die Hausbank, welche für die Anlage von Vermögen zuständig war. Zu vielen Kunden entwickelte sich auf diese Weise eine feste Beziehung. Aus dieser meist einzigen vor Ort ansässigen Option sind in den letzten Jahren weitere getreten. Direktbanken bieten der Bevölkerung die Chance, die Geldanlage in die eigene Hand zu nehmen.
Ein zentraler Vorteil der Direktbanken ist schnell ausgemacht – geringere Kosten. Zusätzliche Belastungen, wie sie einst durch Filialen und Berater entstanden sind, fallen weg. Preis dieser Kosteneffizienz ist eine höhere Verantwortung auf Seiten der Anleger. In eigener Regie muss nach passenden Anlagemöglichkeiten recherchiert und eine Entscheidung getroffen werden.
Geldanlage versus Sachanlage
Eine weitere grundsätzliche Frage betrifft die Art der Investition. Zum einen bietet sich die Gelegenheit, auf klassische Geldanlage zu setzen, wie zum Beispiel das Sparbuch. Zuletzt sorgte jedoch die geringe Verzinsung dafür, dass dies kaum mehr als lohnend angesehen werden kann.
Stattdessen war es die Investition in Sachwerte, die nicht nur in der Schweiz für hohe Renditen sorgte. Wer Geld anlegen wollte, nutzte zum Beispiel mit dem Kauf einer Immobilie die Gunst der Stunde. Trotz niedrigen Risikos konnte das sogenannte Betongold besonders in den Städten enorme Zuwächse erzielen.
Auch der Kauf von Aktien an der Börse erwies sich in den vergangenen Jahren als eine attraktive Angelegenheit. Selbst bei einer breiten Streuung des Vermögens war es auf diese Weise möglich, mittlere einstellige Renditen pro Jahr zu erzielen. Auch deshalb wuchs zuletzt das Interesse an den Handelsplätzen seitens der Bevölkerung.

Sparplan oder einmalige Investition?
Welche finanziellen Mittel stehen für die Investition zur Verfügung? Einerseits bietet sich die Möglichkeit, einmalig eine größere Summe zu investieren. Doch selbst wer nicht über die Ressourcen verfügt, die für diesen Schritt notwendig sind, bleibt nicht vom Zugang zu laufenden Renditen ausgeschlossen.
Als ein passendes Instrument präsentierte sich zuletzt der Sparplan. Nach diesem Prinzip wird monatlich ein kleinerer Betrag investiert, zum Beispiel in einen an der Börse gehandelten Fonds. Einige Direktbanken bieten schon ab einer monatlichen Summe von nur 25 CHF die Möglichkeit, Anteile zu erwerben. Auch Menschen mit niedrigeren Einkommen können auf diese Weise Schritt für Schritt Vermögen aufbauen.
Risiko und Diversifikation
Wer Geld anlegen möchte, sichert sich mit diesem Schritt den Zugriff auf attraktive Renditen. Zum anderen ist stets ein Risiko damit verknüpft. Ehe die Summen definiert und aufgeteilt werden, ist es aus dem Grund ratsam, das eigene Risikobewusstsein zu definieren. Wer Probleme mit der Vorstellung hat, dass zum Beispiel ein Depot in die roten Zahlen rutschen könnte, sollte sich für weniger volatile Anlagen entscheiden.
Zugleich gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, das Risiko bewusst zu reduzieren. Die Diversifikation bezeichnet die Aufteilung der zu investierenden Summe auf unterschiedliche Anlageklassen, Länder und Märkte. Auf diese Weise sinkt das Risiko eines Totalverlusts deutlich. Wer sich zum Beispiel für den Kauf einzelner Aktien entscheidet, verbindet die finanzielle Entwicklung der Geldanlage direkt mit dem Schicksal einzelner Unternehmen.
Wie könnte die Diversifikation eines Privatanlegers am praktischen Beispiel aussehen? Zum einen erscheint es ratsam, unterschiedliche Anlageklassen einzubeziehen. Zur Auswahl stehen beispielsweise Immobilien, Edelmetalle und Aktien. Auch in einem einzelnen Aktiendepot kann sich das Prinzip der Diversifikation widerspiegeln. Dies gelingt zum einen dadurch, dass verschiedene Unternehmen aus unterschiedlichen Ländern und Branchen für den Kauf ausgesucht werden. Darüber hinaus gibt es die besonders für Privatanleger praktische Option der Fonds und ETFs. In ihnen ist eine größere Zahl an Unternehmen zusammengefasst oder sie bilden direkt einen bestimmten Index ab. Beim Kauf der Fonds ist das Ziel der Diversifikation auf diese Weise viel leichter zu erreichen als beim Kauf einzelner Aktien.
Die Kosteneffizienz
Das Geld Anlegen bietet die Gelegenheit, Wertzuwächse zu verbuchen. Doch dies allein formt noch nicht die tatsächliche Rendite, die mit einer Investition möglich ist. Abzuziehen sind die Kosten, welche mit verschiedenen Arten der Geldanlage verbunden sein können. Rendite zu maximieren kann deshalb auch bedeuten, laufende Kosten zu senken.
Erneut können die Direktbanken einen starken Vorzug aufweisen. Der Kauf von Aktien und Fonds an der Börse ist dort zum Beispiel sehr viel günstiger möglich als dies in der Vergangenheit bei der Hausbank der Fall war. Privatanleger sollten sich in jedem Fall genau darüber in Kenntnis setzen, welche Kostenstruktur im individuellen Fall vorherrscht.

Anlagehorizont und Zinseszinseffekt
Geld anlegen, um dann laufende monatliche Erträge einfahren zu können, die das Arbeitseinkommen beträchtlich erweitern? Derartige Effekte zeigen sich meist erst über längere Zeiträume. Der Anlagehorizont, der für die jeweilige Investition angesetzt ist, hat aus diesem Grund eine große Bedeutung. Aufgrund der langfristigen Aufwärtsentwicklung des Marktes macht es sich bezahlt, möglichst frühzeitig zu investieren, um eine Geldanlage über viele Jahre oder gar Jahrzehnte halten zu können. Mögliche Effekte der Inflation können folglich über die Auswahl von Sachwerten leichter ausgeglichen werden. Klassische Geldanlagen würden im selben Zeitraum massiv an Wert verlieren.
Ein gewichtiger Faktor, der lange Zeiträume belohnt, ist der Zinseszinseffekt. Dieser entsteht dadurch, dass zum Beispiel die jährliche Dividende einer Aktie zum Kauf neuer Aktien verwendet, also reinvestiert wird. Folglich wächst der eigene Bestand im Depot, sodass die Ausschüttung im kommenden Jahr noch höher ausfallen kann. Bei einer Rendite von 7,18 Prozent pro Jahr verdoppelt sich das Kapital beispielsweise innerhalb von zehn Jahren. Je höher die jährliche Rendite ausfällt, desto weniger Zeit nimmt die Verdopplung des Kapitals in Anspruch.