Das Drug Monitoring – die Zukunft bei der Vergabe von Heilmitteln
Für viele Menschen gehört die Einnahme bestimmter Medikamente längst zum Alltag. Gegen akute Leiden und chronische Beschwerden kann eine immer größer werdende Menge an Heilmitteln verschrieben werden. Doch wie wirken sich die Arzneien langfristig im Körper aus und welche Dosierung muss für den bestmöglichen Heilerfolg vorliegen? Fragen, die ein therapeutisches Drug Monitoring beantwortet.
Probleme bei standardisierten Dosierungen
Alleine in Deutschland werden täglich tausende von Medikamenten eingenommen. In Inhalt und empfohlener Mengenangabe orientieren sich diese an den bisherigen Forschungsergebnissen – was jedoch nicht automatisch bedeutet, dass eine Arznei dem Patienten im Einzelfall auch tatsächlich hilft. Denn er profitiert von Tabletten, Sprays oder Salben im Regelfall erst dann, wenn diese individuell auf seinen Gesundheitszustand, seine körperliche Konstitution und sein Leiden zugeschnitten sind. Eine Anforderung, die sich in der Massenherstellung der Medikamente oft nicht umsetzen lässt. Hier kann indes ein therapeutisches Drug Monitoring dabei helfen, das Vorkommen bestimmter Stoffe im Blut und deren Auswirkungen auf den Organismus langfristig zu kontrollieren.
Wie viele Medikamente befinden sich im Körper?
Die erste Aufgabe, die ein therapeutisches Drug Monitoring zu erfüllen hat, liegt in der quantitativen Bestimmung eines Heilmittels im Blut. Über regelmäßige Analysen soll die Menge der Medikamente, die an die roten und weißen Blutkörperchen gebunden sind, mit den tatsächlichen Auswirkungen beim Patienten erforscht werden. Hierbei ist also die Frage entscheidend, ob die zunächst verschriebene Dosierung und ob die anfänglich zugedachten Inhaltsstoffe die erwünschte Wirkung erzielen – oder ob es dabei zu Veränderungen kommen sollte. Hierin wird folglich eine Abkehr von standardisierten Einnahmeempfehlungen gesehen. Jeder Betroffene soll exakt die Menge an Heilmitteln erhalten, die er benötigt.
Welche Auswirkungen haben die Medikamente im Blut?
Eine zweite Aufgabe, die ein therapeutisches Drug Monitoring erbringen muss, wird in der Überwachung der Arzneimittel selbst gesehen. Denn wie sich diese im Organismus des Patienten nach mehrjähriger Einnahme entwickeln, wie sehr sie von externen Faktoren wie Stress oder der Ernährung abhängig sind und inwieweit sie damit die erwünschte Heilwirkung überhaupt erbringen können, lässt sich vielfach erst im Einzelfall erkennen. Wann immer es zu einer negativen Wechselwirkung zwischen dem Patienten und seinem Medikament kommt, kann der beobachtende Arzt also jederzeit einschreiten und Änderungen bei der Dosierung oder anderen Einflüssen vornehmen.
Auch eine Frage der Kosten
Ein therapeutisches Drug Monitoring kann also in der Zukunft dafür sorgen, dass der Erkrankte genau jene Medikamente erhält, die er unter Wertung aller gesundheitlichen und körperlichen Faktoren benötigt. Unerwünschte Nebenwirkungen lassen sich auf diese Weise vermeiden. Zudem können die Preise der Arzneimittel gesenkt werden, da nicht verwendete Inhaltsstoffe im Laufe von Monaten und Jahren aus der Verarbeitung verschwinden. Die vom Arzt ausgestellten und in der Apotheke einzulösenden Rezepte werden daher schon bald einen deutlich individuelleren Charakter annehmen und passgenau auf den Patienten zugeschnitten sein. Eine Basis, um schnellere und effizientere Heilerfolge zu erzielen.