Wussten Sie, dass die Temperatur unter unseren Füßen mit jedem 33-Meter-Abstieg um etwa 1°C zunimmt? Diese erstaunliche natürliche Energiequelle nutzen wir mit einer Erdsonde, um unsere Häuser effizient zu heizen.
Tatsächlich erreicht eine Erdsondenheizung in 200 Metern Tiefe bereits Temperaturen von etwa 16°C, während sie dabei deutlich niedrigere Betriebskosten als herkömmliche Gas- oder Ölheizungen verursacht. Mit durchschnittlichen Betriebskosten von nur etwa 800 CHF pro Jahr für eine 12-kW-Wärmepumpenanlage bietet diese Technologie eine wirtschaftlich attraktive Heizlösung.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen ausführlich, wie eine Erdsonde funktioniert, welche Kosten Sie in der Schweiz erwarten können und worauf Sie bei der Installation achten müssen. Dabei erfahren Sie auch, warum sich immer mehr Hausbesitzer für diese zukunftsweisende Heiztechnologie entscheiden.
Grundlagen der Erdsondenheizung
Wie funktioniert eine Erdsonde?
Eine Erdsonde besteht aus einem vertikalen Rohrsystem, das durch Bohrungen mit einem Durchmesser von 14 bis 18 Zentimetern in den Untergrund eingebracht wird. Zunächst werden Doppel-U-Rohre in die Bohrlöcher eingelassen und anschließend mit einem speziellen Betongemisch versiegelt. Darüber hinaus benötigt die Installation einen Bohrplatz von mindestens 30 Quadratmetern.
Geothermischer Gradient im Untergrund
Im Wesentlichen steigt die Temperatur im Erdreich mit zunehmender Tiefe an. In den ersten 10 bis 15 Metern wird die Bodentemperatur noch von atmosphärischen Faktoren beeinflusst. Allerdings herrscht ab dieser Tiefe eine konstante Temperatur von etwa 10 Grad Celsius. Der geothermische Gradient beschreibt dabei die Temperaturzunahme von durchschnittlich 3 Kelvin pro 100 Meter Tiefe.
Wärmeträgerflüssigkeit und Wärmetransport
Die Wärmeübertragung erfolgt durch eine spezielle Sole – ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel. Diese zirkuliert in einem geschlossenen Kreislauf und nimmt die Erdwärme auf. Ausserdem transportiert eine Umwälzpumpe die erwärmte Flüssigkeit zur Wärmepumpe.
Der Wärmetransport läuft in mehreren Schritten ab:
- Die Sole nimmt die Erdwärme über die Wandung der Sonde auf
- Ein Wärmeübertrager entzieht der Sole die aufgenommene Wärme
- Die Wärmepumpe hebt das Temperaturniveau für Heizzwecke an
Die Effizienz des Systems hängt maßgeblich von der Temperaturdifferenz zwischen Erdreich und gewünschter Heiztemperatur ab. Dabei erreichen moderne Erdwärmepumpen aus einer Kilowattstunde Strom etwa 4 Kilowattstunden Wärmeenergie, was einem Wirkungsgrad von über 400 Prozent entspricht.
Technische Anforderungen für Erdsonden
Optimale Erdsonde Tiefe
Die Dimensionierung einer Erdsonde erfordert eine präzise Berechnung unter Berücksichtigung verschiedener Parameter. Grundsätzlich variiert die Tiefe einer Bohrung entsprechend der geologischen Beschaffenheit des Untergrundes und beträgt beim normalen Wohnungsbau zwischen 50 und 300 Metern.
Für ein Einfamilienhaus mit einer Heizleistung von 10 kW wird eine Erdsondentiefe von etwa 180 bis 220 Metern benötigt. Allerdings können je nach lokalen Gegebenheiten und Leistungsanforderung auch Tiefen von 400 Metern und mehr erforderlich sein.
Bei der Planung müssen außerdem folgende Abstände eingehalten werden:
- Mindestens 6 Meter zwischen benachbarten Sondenbohrungen
- Mindestens 3 Meter zur Grundstücksgrenze
- Mindestens 2 Meter Abstand zum Gebäude
Bodeneignung und Geologie
Die Bodenbeschaffenheit spielt eine entscheidende Rolle bei der Leistungsfähigkeit einer Erdsonde. Dabei muss die Ergiebigkeit des Untergrunds (Wärmequelle) dem Wärmebedarf des Gebäudes (Wärmesenke) gegenübergestellt werden.
Für eine fachgerechte Planung sind folgende Parameter zwingend zu berücksichtigen:
- Meteorologische Daten (Jahresdurchschnittstemperatur)
- Geologische Parameter (Gesteinsparameter, Wärmeleitfähigkeit)
- Hydrogeologische Faktoren (Grundwasservorkommen)
- Heiztechnische Anforderungen (Wärmebedarf und Vorlauftemperatur)
Bei großen Anlagen mit Wärmepumpenleistungen über 30 kW empfiehlt sich zusätzlich die Durchführung eines Thermal Response Tests (TRT). Dieser Test ermöglicht eine präzise Bestimmung der geothermischen Wärmeleistung des Untergrundes.
Entsprechend der VDI 4640 und DIN-Normen müssen die verwendeten Materialien dauerhaft dicht und beständig sein. Zunächst erfolgt eine Druckprüfung nach DIN 4279-7, um die Dichtheit der Sonden nach dem Einbau zu dokumentieren.
In geologisch anspruchsvollen Gebieten ist eine intensive hydrogeologische Begleitung der Erdsondenbohrungen erforderlich. Dies gilt insbesondere bei größeren Kluftwasserzutritten, um den einwandfreien Betrieb der Erdwärmesonde langfristig zu gewährleisten.
Planung und Installation
Standortanalyse
Die sorgfältige Standortanalyse bildet das Fundament für eine erfolgreiche Erdsondeninstallation. Zunächst muss ein Bohrplatz von mindestens 30 Quadratmetern zur Verfügung stehen. Darüber hinaus benötigt der Kompressor für die Druckluftproduktion eine zusätzliche Fläche von etwa 2,5 x 5 Metern.
Bei der Standortwahl sind mehrere kritische Faktoren zu berücksichtigen. Im Einflussbereich der Erdsondenkreisläufe dürfen sich keine Werk- und Wasserleitungen befinden. Außerdem ist die Installation auf unstabilen Hängen oder rutschungsgefährdeten Böden untersagt.
Bewilligungsverfahren
Das Bewilligungsverfahren erfordert eine umfassende Dokumentation. Die Antragsstellung erfolgt über die zuständige Baubehörde der Gemeinde. Dabei koordiniert diese das gesamte Verfahren und eröffnet die kantonalen Bewilligungen.
Für die Bewilligung sind folgende Unterlagen erforderlich:
- Ein detaillierter Situationsplan im Maßstab 1:500
- Die vollständige Projektbeschreibung
- Zustimmung benachbarter Grundeigentümer bei Sondenstandorten näher als 2,5 Meter zur Grundstücksgrenze
Die Bearbeitungszeit für Erdsondengesuche beträgt in der Regel bis zu vier Wochen. Die Bewilligungsgebühr liegt bei 300 Franken für vollständig eingereichte Gesuche.
Bohrtechnik und Sicherheit
Bei der Bohrung kommt meist das Doppelkopf-Bohrverfahren zum Einsatz. Diese Technik gewährleistet ein präzises Bohren und verhindert ein unbeabsichtigtes Lösen des Gestänges.
Die Bohrarbeiten dürfen ausschließlich von Unternehmen durchgeführt werden, die Träger des „Gütesiegels für Erdwärmesonden-Bohrfirmen“ sind. Diese Zertifizierung stellt sicher, dass die Arbeiten fachgerecht und nach aktuellen Sicherheitsstandards ausgeführt werden.
Nach Abschluss der Bohrung wird der Bohrlochringraum vollständig mit einer Zement-Bentonit-Suspension verpresst. Diese Maßnahme gewährleistet eine dichte, permanente und physikalisch-chemisch stabile Einbindung der Sonde in das umliegende Gestein.
Erdsonden-Wärmepumpe Komponenten
Wärmepumpentypen
Die moderne Erdsonden-Wärmepumpe zeichnet sich durch ihre bemerkenswerte Effizienz aus. Bei standardisierten Testbedingungen (B0/W35) erreichen hochwertige Modelle einen COP-Wert von 4,7 bis 5,0. Dabei bedeutet dieser Wert, dass aus einer Kilowattstunde Strom bis zu fünf Kilowattstunden Wärmeenergie gewonnen werden.
Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen drei Haupttypen:
- Sole/Wasser-Wärmepumpen: Diese nutzen die konstante Erdwärme und erreichen die höchste Effizienz
- Kompaktgeräte mit integriertem Boiler: Ideal für kleine Warmwasserbedarfe mit etwa 180 Litern Speichervolumen
- Inverter-Wärmepumpen: Seit 2015 verfügbar, mit stufenloser Leistungsanpassung
Steuerungssysteme
Die Steuerungstechnik spielt eine zentrale Rolle für den effizienten Betrieb. Moderne Systeme verfügen über integrierte Umwälzpumpen sowohl für den Erdsondenkreislauf als auch für die Heizungsladung. Darüber hinaus umfasst die Steuerung:
Ein intelligentes Regelungssystem überwacht kontinuierlich die Temperatur im Erdsondenkreislauf. Zunächst wird bei reinem Wasserbetrieb sichergestellt, dass die Temperatur nicht unter 2-4°C sinkt. Außerdem aktiviert sich bei Frostgefahr automatisch eine Schutzfunktion, die den Betrieb unterbricht, bis normale Temperaturen wieder erreicht sind.
Speichertechnologie
Die Speichertechnologie hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. In einem Hochtemperatur-Erdsonden-Wärmespeicher kann das System Temperaturen bis zu 65°C erreichen. Allerdings erfordert dies spezielle wärmebeständige Materialien wie PEX für die Sondenrohre.
Die Speichereffizienz hängt maßgeblich vom Verhältnis des Speichervolumens zur Oberfläche ab. Dabei gilt: Je mehr Sonden installiert sind, desto besser ist das Verhältnis von Speichervolumen zu Oberfläche, was die Verluste minimiert.
Für optimale Ergebnisse empfiehlt sich eine Speichertemperatur zwischen 10 und 20°C. Diese moderate Temperatur gewährleistet nicht nur hohe Arbeitszahlen für die Wärmepumpe, sondern ermöglicht auch die effiziente Nutzung von Abwärme.
Wirtschaftlichkeit und Kosten
Erdsonde Kosten Schweiz
Die Investition in eine Erdsonden-Wärmepumpe stellt zunächst eine beträchtliche finanzielle Aufwendung dar. Für ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 m² belaufen sich die Gesamtkosten auf etwa 48’000 CHF. Diese Summe setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:
Die Bohrung und Installation der Erdsonde selbst kostet zwischen 45 CHF und 60 CHF pro Meter. Bei einer typischen Tiefe von 250 Metern entstehen somit Kosten zwischen 11’250 CHF und 15’000 CHF allein für die Sondeninstallation.
Betriebskosten
Ausserdem fallen die laufenden Kosten einer Erdsondenheizung im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen deutlich niedriger aus. Die jährlichen Betriebskosten betragen durchschnittlich etwa 800 CHF, was nur etwa 25% der Kosten einer herkömmlichen Heizungsanlage entspricht.
Darüber hinaus zeigt eine Langzeitanalyse über zwanzig Jahre bei einem jährlichen Wärmebedarf von 20’000 kWh eine Ersparnis von etwa 40’000 CHF im Vergleich zur Ölheizung. Dabei spielt der aktuelle Ölpreis von 1.07 CHF pro Liter eine entscheidende Rolle für diese Berechnung.
Die Stromkosten für den Betrieb der Wärmepumpe belaufen sich auf etwa 1’300 CHF pro Jahr. Dennoch amortisiert sich die Anlage dank staatlicher Förderung bereits nach 11 Jahren im Vergleich zu einer neuen Ölheizung.
Fördermöglichkeiten
In der Schweiz existieren verschiedene attraktive Förderprogramme für Erdsonden-Wärmepumpen. Zunächst bietet das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen finanzielle Unterstützung. Die Förderbeiträge variieren dabei je nach Kanton erheblich:
- Der niedrigste Förderbeitrag beginnt bei 2’400 CHF plus 180 CHF pro Kilowatt Leistung
- Die höchste Förderung erreicht bis zu 25’000 CHF plus 400 CHF pro Kilowatt Leistung
Zusätzlich können Hausbesitzer von Steuererleichterungen profitieren. Bei einer durchschnittlichen Investition von 40’000 CHF ist eine Steuerersparnis von etwa 8’000 CHF möglich. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, überschüssige Steuerabzüge auf zwei Folgejahre zu übertragen.
Die Förderung erfolgt meist in Form von:
- Finanziellen Zuschüssen
- Zinsgünstigen Darlehen
- Steuererleichterungen
Energieeffizienz und Leistung
Jahresarbeitszahl
Die Leistungsfähigkeit einer Erdsonden-Wärmepumpe lässt sich präzise durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) bestimmen. Diese Kennzahl zeigt das Verhältnis zwischen der erzeugten Wärmemenge und dem dafür benötigten Stromverbrauch über ein ganzes Jahr.
Eine moderne Sole-Wasser-Wärmepumpe erreicht dabei eine JAZ von 4,0, was bedeutet, dass aus einer Kilowattstunde Strom das Vierfache an Nutzwärme gewonnen wird. Darüber hinaus können korrekt ausgelegte Systeme sogar JAZ-Werte zwischen 4 und 6 erreichen.
Die JAZ wird von mehreren Faktoren maßgeblich beeinflusst:
- Die Temperatur der Wärmequelle – je höher, desto effizienter
- Die Vorlauftemperatur der Heizung – je niedriger, desto besser
- Der Strombedarf der Umwälzpumpe – sollte minimal sein
Ausserdem spielt die Dämmung des Gebäudes eine entscheidende Rolle. Eine Wärmepumpe kann in einem gut gedämmten Haus trotz niedrigerem COP-Wert eine bessere JAZ erreichen als eine theoretisch effizientere Pumpe in einem schlecht gedämmten Gebäude.
Wärmeentzugsleistung
Die spezifische Entzugsleistung einer Erdsonde wird in Watt pro Meter (W/m) angegeben. Dabei sollte als Richtwert eine mittlere spezifische Entzugsleistung von 50 W/m nicht überschritten werden. Allerdings variiert dieser Wert je nach Bodenbeschaffenheit erheblich:
- Grundwasserführende Erdschichten: bis 80 W/m
- Fels und feuchter Boden: 50-55 W/m
- Trockener Boden: maximal 30 W/m
Die Betriebsdauer beeinflusst zunächst die Leistungsfähigkeit der Anlage. Bei normaler Nutzung entstehen etwa 1.800 Betriebsstunden pro Jahr, wodurch sich das Erdreich bis zur nächsten Heizperiode vollständig regenerieren kann. Dennoch kann bei günstigen Gesamtverhältnissen eine maximale Betriebsdauer von 2.000 Stunden toleriert werden.
Die Wärmeentzugsleistung muss außerdem an die Betriebsstunden angepasst werden. Die Berechnung erfolgt nach der Formel: Ps = 1800 h / erwartete Betriebsstunden * Ps(1’800h). Darüber hinaus müssen Anlagen mit drei oder mehr Erdsonden aufgrund gegenseitiger Beeinflussung mit einer geringeren Entzugsleistung ausgelegt werden.
In Bergregionen ist besondere Vorsicht geboten. Die tieferen Bodentemperaturen führen zu geringeren Entzugsleistungen. Ausserdem muss bei bivalenten Anlagen oder Systemen mit hohen Jahreslaufzeiten über 2.000 Betriebsstunden die Entzugsleistung pro Meter reduziert werden.
Die Effizienz der Anlage wird maßgeblich durch die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Vorlauftemperatur bestimmt. Je niedriger diese Differenz ausfällt, desto weniger Strom verbraucht der Verdichter bei gleicher Wärmeabgabe. Dabei erreichen Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdsondenbohrungen aufgrund des saisonal relativ unabhängigen Erdwärmetemperaturniveaus eine Jahresarbeitszahl von über 4.
Wartung und Instandhaltung
Regelmäßige Kontrollen
Obwohl Erdsondenanlagen als wartungsarm gelten, erfordern sie dennoch regelmäßige Überprüfungen für einen optimalen Betrieb. Zunächst sollte der Frost- und Korrosionsschutz des Wärmeträgers alle zwei bis drei Jahre kontrolliert werden. Darüber hinaus empfiehlt sich eine umfassende Prüfung der Anlage alle zehn Jahre.
Bei Anlagen mit mehr als drei Kilogramm Kältemittel besteht eine gesetzliche Meldepflicht. Ausserdem müssen diese Systeme ein Wartungsheft führen und sich regelmäßigen Dichtigkeitsprüfungen unterziehen.
Die wichtigsten Wartungspunkte umfassen:
- Überprüfung der Systemdrücke und -temperaturen
- Kontrolle der Sole-Zusammensetzung
- Inspektion der Soleleitungen auf Kondensat
- Überprüfung der Filter und Reinigung bei Bedarf
Störungsbehebung
Bei auftretenden Störungen gilt es, systematisch vorzugehen. Zunächst sollte bei einer Störungsmeldung die Reset-Taste betätigt werden. Allerdings muss bei wiederkehrenden Fehlern unbedingt der Fachservice kontaktiert werden.
Die häufigsten Störungsursachen lassen sich in zwei Kategorien einteilen:
Niederdruckstörungen: Diese treten auf, wenn die Wärmepumpe nicht genügend Wärme bereitstellen kann. Dabei liegt der Kältemitteldruck im Kreislauf vor dem Verdichter zu niedrig.
Hochdruckstörungen: Diese entstehen, wenn die produzierte Wärme nicht ausreichend abgenommen wird. In diesem Fall ist der Kältemitteldruck nach dem Verdichter zu hoch.
Lebensdauer maximieren
Die Lebensdauer einer Erdsonden-Wärmepumpe hängt maßgeblich von der Qualität ihrer Komponenten ab. Der Kompressor als wichtigstes Bauteil erreicht bei hochwertiger Ausführung eine Betriebsdauer von 70.000 bis 80.000 Stunden. Dies entspricht einer Nutzungsdauer von mehr als 20 Jahren bei optimaler Betriebsführung.
Die Erdsondenleitungen im Erdreich übertreffen diese Werte deutlich. Sie erreichen eine beachtliche Lebensdauer von 60 bis 80 Jahren. Dabei spielt die korrekte Dimensionierung eine entscheidende Rolle. Ein zu häufiges Anspringen der Anlage führt zu erhöhtem Verschleiß und verkürzt die Lebensdauer.
Für eine maximale Lebensdauer sind folgende Faktoren entscheidend:
Die Wärmepumpe arbeitet umso effizienter, je wärmer die Wärmequelle ist. Ausserdem verhindert ein ausreichender Abstand zwischen den Sonden eine Vereisung des Erdreichs. Darüber hinaus führt eine sorgfältige Planung zu einer Wertsteigerung der Liegenschaft, da korrekt verlegte Erdsonden über 50 Jahre nutzbar sind.
Die regelmäßige Überwachung betriebsrelevanter Parameter sichert einen optimierten Betrieb mit dem gewünschten Komfort. Dennoch kann eine Wärmepumpe trotz scheinbar problemloser Funktion bereits an Effizienz verloren haben. Dies zeigt sich besonders durch steigende jährliche Energiekosten.
Umweltaspekte und Nachhaltigkeit
CO2-Einsparung
Die Erdsonden-Wärmepumpe setzt neue Maßstäbe in der umweltfreundlichen Heizungstechnologie. Der jährliche CO2-Ausstoß einer typischen Anlage für ein Einfamilienhaus beträgt zwischen 384 und 640 Kilogramm CO2. Darüber hinaus reduziert sich dieser Wert bei der Nutzung von Ökostrom nahezu auf null.
Ausserdem erreichen moderne Erdsonden-Wärmepumpen eine bemerkenswerte CO2-Einsparung von bis zu 90% im Vergleich zu herkömmlichen Ölheizungen. Diese erhebliche Reduzierung basiert auf mehreren Faktoren:
- Der Schweizer Strommix besteht zu 80% aus erneuerbaren Energien
- Der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde liegt bei nur 128 Gramm
- Die Kombination mit Photovoltaik ermöglicht einen nahezu CO2-neutralen Betrieb
Zunächst benötigt die Erdsondenheizung im Durchschnitt ein Viertel Antriebsstrom und drei Viertel Erdwärme für den Heizbetrieb. Allerdings lässt sich die Umweltbilanz durch intelligente Steuerungssysteme weiter optimieren. Diese Systeme ermöglichen den bevorzugten Betrieb in Zeiten hoher Solarstromerzeugung.
Grundwasserschutz
Der Schutz des Grundwassers nimmt bei der Installation und dem Betrieb von Erdsonden eine zentrale Position ein. Die erforderliche gewässerschutzrechtliche Bewilligung wird vom Amt für Umwelt des jeweiligen Kantons erteilt.
Dennoch unterliegen sowohl Bohrungen als auch die Grundwassernutzung in besonders gefährdeten Bereichen einer strengen Genehmigungspflicht. Bei der Planung müssen Gesuchsteller durch ein hydrogeologisches Gutachten nachweisen, dass keine Gefahr der Verunreinigung besteht.
Die Erdsondenbohrung und Installation können besonders in Bereichen mit erschlossenem Grundwasservorkommen zur Gefährdung der Trinkwasserqualität führen. Deshalb gelten strenge Vorschriften:
- Erdsonden sind in Grundwasserschutzzonen nicht zugelassen
- In Schutzarealen und Summarischen Schutzzonen ist die Installation verboten
- Bei Standorten im Übergang zwischen zwei Bereichen sind zusätzliche hydrogeologische Vorabklärungen erforderlich
Die kantonale Erdwärmenutzungskarte definiert drei Zulässigkeitsbereiche: zulässig (grün), bedingt zulässig (gelb) und nicht zulässig (rot). Diese Einteilung berücksichtigt den Aufbau des Untergrunds sowie die Empfindlichkeit des Grundwasserträgers.
Durch Erdwärmesonden-Bohrungen können Verbindungen im Untergrund entstehen, die einen unerwünschten Wasseraustausch zwischen Grundwasserstockwerken zur Folge haben. Um dies zu verhindern, empfiehlt das AWEL für die Ausführung der Erdwärmesonde eine Bohrfirma, die Träger des „Gütesiegel für Erdwärmesonden-Bohrfirmen“ ist.
Die Vollzugshilfe des Bundes „Wärmenutzung aus Boden und Untergrund“ stellt die Harmonisierung der Bewilligungspraxis sicher. Diese legt, gestützt auf die Gewässerschutzgesetzgebung, die erforderlichen Schutzmassnahmen fest.
Schlussfolgerung
Erdsondenheizungen bieten eine zukunftsweisende Lösung für umweltbewusstes Heizen. Diese Technologie überzeugt durch ihre bemerkenswerte Effizienz mit Jahresarbeitszahlen von 4,0 bis 6,0 und ermöglicht Energieeinsparungen bis zu 75% gegenüber konventionellen Heizsystemen.
Die anfänglichen Investitionskosten von durchschnittlich 48’000 CHF amortisieren sich dank niedriger Betriebskosten und staatlicher Förderung bereits nach etwa 11 Jahren. Schließlich sparen Hausbesitzer über einen Zeitraum von zwanzig Jahren bis zu 40’000 CHF im Vergleich zu einer Ölheizung.
Besonders beeindruckend zeigt sich die Umweltbilanz: Moderne Erdsonden-Wärmepumpen reduzieren den CO2-Ausstoß um bis zu 90% gegenüber fossilen Heizungen. Die Kombination aus erneuerbarer Erdwärme und dem überwiegend grünen Schweizer Strommix macht diese Technologie zu einer nachhaltigen Heizlösung.
Die Langlebigkeit der Komponenten – mit einer Nutzungsdauer von 20 Jahren für die Wärmepumpe und bis zu 80 Jahren für die Erdsonden – unterstreicht die Wirtschaftlichkeit dieser Investition. Regelmäßige Wartung und fachgerechte Installation durch zertifizierte Unternehmen gewährleisten einen zuverlässigen Betrieb über Jahrzehnte.
Diese innovative Heiztechnologie leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende. Hausbesitzer profitieren von stabilen Heizkosten und steigern gleichzeitig den Wert ihrer Immobilie durch diese zukunftssichere Investition.