Der Maler und Objektkünstler Günther Uecker ist ein Mann der klaren Worte. Seine Kunstwerke sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache und er will den Menschen damit in erster Linie Mut machen. Uecker selbst musste ebenfalls viele Hindernisse überbrücken. Noch immer mahnt er zur Vorsicht und seine Kunstwerke zeigen das deutlich.
Von Schmerz geprägt
Wer durch die Günther Uecker Galerie spaziert, der fragt sich natürlich immer wieder, woher sich der Künstler seine Inspirationen geholt hat. 1930 wurde Günther Uecker an der pommerschen Ostküste geboren und die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs erlebt er hautnah mit. Viele entsetzliche Momente prägen sich in sein Gedächtnis und bis zum heutigen Tag bleiben diese Bilder unvergessen. Uecker will schon damals nur ein Ziel erreichen: Er möchte dem Realismus der Sowjets entfliehen und auf eigenen, unabhängigen Beinen stehen. So studiert er in Wismar und Berlin-Weissensee Malerei, doch Reichtum erlangt er durch seine Begabung noch nicht. 1955 zieht er nach Düsseldorf. Sein einziges Hab und Gut, eine Aktentasche mit Papieren und Wäsche, trägt er unter dem Arm. Er verzichtet auf jeglichen Luxus, um beim Alt-Expressionisten Otto Pankok an der Akademie zu studieren.
Die ersten Werke werden geboren
An eine Günther Uecker Galerie ist zum damaligen Zeitpunkt zwar noch nicht zu denken, doch es entstehen bereits seine ersten Kunstwerke. Seine Reliefs aus Eisennägeln werden zum Gesprächsthema und durch eine bewusste Provokation ist er plötzlich in aller Munde. 1964 schlägt er bei einer Vernissage Nägel in ein Klavier und diese Botschaft kommt an. Im nächsten Jahr folgt ein wichtiger Auftritt bei der Documenta III. Zusammen mit seinen Kollegen Heinz Mack und Otto Piene richtet Günther Uecker den legendären Zero-Raum ein. Bewegliche weiß-silberne Objekte verleihen dem Raum seine besondere Note. Günther Uecker kämpft weiter für das Recht der Menschen auf Freiheit und so fertigt er 1988 ein Steinmal für das KZ Buchenwald an. Auch der Andachtsraum des neuen Berliner Reichstags wird von Günther Uecker gestaltet.
Geschichte entdecken
Geschichte soll lebendig werden und in der Günther Uecker Galerie wird dieses Ziel erreicht. Günther Uecker hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und will auch vielen jungen Künstlern den Einstieg erleichtern. So war er lange Zeit in Düsseldorf als Professor an der Akademie tätig und die lockere Lebensart der Rheinländer hat es ihm noch immer angetan. Seine zweite Wahlheimat ist die Schweiz, wo eher die Ruhe sein Leben regiert. Dennoch ist Günther Uecker noch lange nicht am Ende seiner Schaffenskunst und immer wieder begeistert er mit neuen Werken. In der Günther Uecker Galerie in Wilmsen lassen sich viele seiner besonderen Kunststücke begutachten und ein Besuch lohnt sich in jedem Fall. Günther Uecker hat viel erlebt und große Teile dieser besonderen Lebensmomente werden in seinen Werken festgehalten.